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Concrete Homewares – Zarte Betondekoration mit edlem Design

Concrete Homewares | by andy - for better moods
Concrete Homewares – from Sydney with Love

Auf das australische Unternehmen Concrete Homewares hat uns eine liebe Freundin aufmerksam gemacht – sie kennt die Gründerin des Labels nämlich noch aus Schulzeiten! Charlotte Roeder ist gebürtige Berlinerin, seit ein paar Jahren jedoch Wahl-Australierin. Im schönen Sydney haben Charlotte und ihr Unternehmen ihren Sitz, hier entstehen kleine und größere Schönheiten aus einem spannenden Material: Beton.

Zarte Designs aus grobem Material

Charlotte versteht es, dem groben Material ein zartes Gesicht zu geben: In sanften Grautönen aber auch pastelligen Farben und mit reduzierten bis verspielteren Formen bekommt das Wort „Beton“ bei Concrete Homewares einen neuen Beiklang. Dekorativ und nützlich sind die Produkte, die Charlottes Werkstatt verlassen: Von Eierbechern über wunderbare Displays, von Vasen bis hin zu großen Obstschalen oder stylisher Schmuckaufbewahrung – hier ist für alle etwas dabei!

Von Berlin nach Sydney – und zurück

In Sydney haben wir Charlotte kennengelernt und gemerkt, dass Berlin immer einen Platz in ihrem Herzen haben wird – und deshalb sollen auch ihre Werke den Weg hier her finden! Weil es noch so viel mehr über dieses Label zu sagen gibt, haben wir Charlotte zum Telefoninterview geladen und uns gefreut, mehr über die junge Geschichte von Concrete Homewares und über die Namen der Produkte zu erfahren – über Susie und James zum Beispiel. Wir haben außerdem gefragt, was hinter dem momentanen Betontrend steckt.

Viel Spaß mit dem Interview!

Das Interview mit Charlotte von Concrete Homewares
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Charlotte Roeder bei der Arbeit.                                                                                           Bild: concretehomewares.com.au

by andy: Wofür steht Concrete Homewares?

Charlotte: Concrete Homewares steht für moderne, elegante und handgemachte Homewares – zu Deutsch Haushaltswaren – aus Beton. Bei uns bestehen diese aus der typischen Beton-Mischung: Sand, Zement und Wasser. Diese versetzen wir mit einigen modernen Zusatzstoffen, die das Material stärker und wesentlich leichter als das traditionelle Beton machen. Die Produkte selbst sind eine Mischung aus Tradition – also dem traditionellen Beton – und etwas Neuem, neuen Formen und Farben. In dieser Art war das vorher noch nicht vorhanden.

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by andy: Was bedeutet der Name?

Charlotte: Wir sind ja ein australisches Unternehmen, deshalb auch der englische Labelname. Im Englischen erklärt er sich eigentlich selbst: Concrete ist das Material und Homewares sind die kleineren bis größere Stücke, die wir daraus produzieren. (lacht)

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by andy: Heute seid ihr nicht vollzählig bei unserem Telefontermin… Wie viele Leute seid ihr im Team? Und wer ist bei euch für was zuständig?

Charlotte: Wir sind zu zweit: Ich bin diejenige, die von der Produktion her alles macht. Ich kreiere die „Masterstücke“ und nehme Abdrücke für die Gussform ab, in die ich den Beton später gieße. Jedes Stück bekommt ein leichtes Sanding, also den Feinschliff, und einen natürlichen Sealer, eine Versiegelung, oben drauf. Außerdem kümmere ich mich um Mails, den Kundenkontakt und die Kundenakquise.
Meine liebe Freundin Jane macht das Marketing, die Fotos, die Website und hat ein tolles Kontaktnetz! Jane hat aus einem früheren Projekt heraus angefangen mit mir zu arbeiten. Wir hatten anfangs gar nicht darüber nachgedacht, was daraus entstehen würde! Wir haben unheimlich viel Spaß dran und sind quasi eine Two-Women-Show!

by andy: Wie kam es zur Idee? Was hat euch dazu inspiriert?

Charlotte: Inspiriert war das Ganze eigentlich durch meinen Gatten Marc. (lacht) Er arbeitet auf täglicher Basis mit Stein und Beton. Marc hatte eines Tages die Idee, größere Tische und Küchenzeilen aus Beton zu kreieren. Dafür hatte er einen Kurs belegt und sich fortgebildet. Dadurch, dass er die Wochenenden oft in der heimischen Werkstatt verbracht hat, war ich irgendwann mit dabei – halb aus Langeweile und halb aus Neugier könnte man sagen. Dort half ich viel, habe beispielsweise den Beton mit angemischt und auch sonst geholfen. Dabei habe ich nach und nach das Material kennen gelernt, dann mit den Resten experimentiert und Farben mit reingemischt…. und das Ergebnis hat uns beide begeistert. Das war der Punkt, an dem wir dachten: Daraus kann man etwas machen! Ein Hobby wurde zum Beruf.

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by andy: Wow, da kam also eines ganz schnell zum anderen. Wie lange habt ihr insgesamt an eurem Projekt getüftelt?

Charlotte: Bis wir das allererste Mal Onlinepräsenz hatten, hat es ungefähr ein halbes Jahr gedauert. Das heißt, ich hatte vorher circa drei bis vier Monate an Produkten gearbeitet und meine Arbeits- und die Herstellungsweise perfektioniert. Bis zum ersten Verkauf dauerte es eine ganze Weile. Wir sind aber zwischendurch zu den Märkten gegangen, das war ab circa November 2016. Und das war ein Auf und Ab – mal gab es super gute Tage und dann schlechtere. Seit Februar 2017 – also fast ein Jahr nach Beginn des Projekts – können wir regelmäßiger verkaufen, weil wir jetzt auch größere Bestellungen annehmen können.

by andy: Was waren eure bisher größten Meilensteine?

Charlotte: Auf jeden Fall die bisher größte Bestellung erfolgreich abwickeln zu können: Diese kam von einem Immobilienmakler – spontan brauchte der nämlich 50 Geschenke für seine Kunden. Innerhalb von nur fünf Tagen haben wir diese 50 Geschenke vorbereitet, sie gegossen und noch ein wenig mit Kerzen und Dekoration ausstaffiert. Das kam ganz toll an! Jetzt geht es langsam Berg auf. Gerade heute kam auch eine größere Bestellung eines bekannten Ladens hier in Sydney rein geflattert – ganz unerwartet!

Der erste große Meilenstein für mich war aber die Websiten-Eröffnung Anfang Oktober 2016. Ab diesem Punkt hätte man zumindest theoretisch schon einkaufen können – da wurde es also offiziell. Der zweite war eine Show, bei der wir uns präsentieren können und direktes Feedback von Menschen erhielten. Dann natürlich das Gift-Package, was ich eben schon erwähnt habe.
Der bisher größte Schritt für mich persönlich war dann jedoch vor vier Wochen, als ich meinen festen Job gekündigt hab und begonnen habe, Vollzeit für Concrete Homewares zu arbeiten. Das ist unheimlich spannend und ein wenig Learning-by-Doing. Man muss sich an einen neuen Alltag anpassen und hat natürlich auch ein Stück Sicherheit aufgegeben.

Zu unseren Meilensteinen gehört aber auch der tolle Austausch, den wir mittlerweile mit unserer Kundschaft pflegen können: Wir haben einen tollen Social-Media-Kontakt zu unseren Followern, beantworten viele Fragen über unsere Produkte, auch über die Materialien selbst. Das ist sehr spannend und bereichernd!

ÜBER DIE PRODUKTE

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by andy: Für wen habt ihr eure Produkte gemacht? Passen sie in jede Wohnung?

Charlotte: Bei den Produkten haben wir von der Größe, der Form und den Farben her schon daran gedacht, dass sie zu allen Menschen passen sollen, gleich welcher Herkunft und welchen Alters. Die Farbpalette passt auch zu vielen Menschen, wir haben vornehmlich zarte Farben, von weiß über den Marble-Look zu zarten Grau- und Pastelltönen im Sortiment. An sich passen sowohl die Farben als auch die Produkte überall hin: Auf Tische, als kleine Container in kleine Ecken, sie eignen sich Unterlagen für Schmuck und Kerzen, als dekorative Schalen, Teller, etc. Das größte Stück ist das Papacito Centerpiece für den Tisch. Es hat einen Durchmesser von 50cm, da wird es für manche Haushalte schwierig, es optisch einzuarbeiten. Aber generell kann man sagen: Unsere Produkte passen eigentlich in jede kleine Ecke. (lacht)

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Viele unserer Produkte sind auch ganz vielseitig zu benutzen. In Sydney haben wir dir ja zwei kleine Schälchen mitgegeben, und die gehören eigentlich noch immer zu meinen Favorites. Viele Kunden und Kundinnen benutzen diese auch ganz anders, als wir uns gedacht haben. Die Eierbecher werden da zu Teelichthaltern, Blumentöpfe zu Obstschalen, Untersetzer zur Kerzenhaltern! Die Produkte sind also vielseitig nutzbar und wir finden es unheimlich spannend zu sehen, wie unsere Kundschaft sie bei sich zu Hause einsetzt!

by andy: Wie kommt zur Namengebung der Produkte?

Charlotte: Als wir die ersten Produkte fertig gestellt und sie auf die Website hochgeladen hatten, schienen uns die Produktbeschreibungen so… langweilig. Da stand dann lediglich eine Schlagwort, welches von den Maßen gefolgt wurde. Das fühlte sich sehr unpersönlich an, dabei wird jedes Teil mit Liebe, Sorgfalt und von Hand hergestellt. Ich kam auf die Idee, den Produkten Namen von lieben Menschen aus meiner Heimat Deutschland zu geben, schließlich vermisse ich diese auch. Bald folgten dann weitere Namen aus unserem hiesigen Freundeskreis: Susie und James beispielsweise sind ein ganz wunderbares, herzliches Paar – und irgendwie passten die Namen perfekt zu den Salt & Pepper Dishes, die wir dir mitgegeben haben. (lacht) Die Eierbecher sind nach meiner Mutter „Mamasita“ benannt und für meinen Vater kam dann natürlich der Name „Papasito“!

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Ein runder Topf „erinnerte“ mich dann an meinen Onkel, der einen ebenso runden Bauch hat. Mit diesen Namen haben wir unseren Stücken noch mehr Charakter gegeben.

By andy: Das ist herzallerliebst! Habt ihr eure Familie und Freunde vorgewarnt? Wie waren die Reaktionen?

Charlotte: Nein, das haben wir vorher ehrlich gesagt gar nicht bekannt gemacht. (lacht) Erst als sie schon online waren, kamen dann die überraschten Reaktionen – das hat auch ganz viele Gespräche eröffnet, weil Menschen daran interessiert sind, wie es zur Namensgebung kam. Zum Glück waren alle „Betroffenen“ begeistert und sogar ein bisschen stolz auf die Hômmage! Das war natürlich super! Auch Jane, unsere Marketingfrau, ist vertreten: Sie ist eben ein Struktur- und Organisationsprofi, deshalb hab ich den Schmuckorganisations-Tray nach ihr benannt. Es gab mittlerweile sogar schon Beschwerden, dass ich bestimmte Menschen noch nicht benannt habe. Das war auch süß!

by andy: Du beschreibst das ganze auch auf eurem Blog – da lohnt es sich definitiv auch vorbeizuschauen!

Charlotte: Ja, das stimmt! Wir wollen unseren Blog auch bald so regelmäßig füttern, wie ihr euren!

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by andy: Wie weit reicht die Farbpallette – was ist da alles möglich, mit Beton?

Charlotte: Die Farbpalette ist an sich komplett offen. Momentan haben wir in unserem Standard-Produktangebot die Farben wir Dunkelgrau und Hellgrau und den Marble-Ton, bei dem grau und weiß gemischt werden. Das ist jedes Mal ein Unikat. Hellblau, Hellgrün und hellrosa haben wir auch im Sortiment. Bei fast allen unseren Töpfen kann man auch weiß bestellen, aber ich finde, davon gibt es an sich genug in jeder Wohnung. Farbkleckse finde ich deshalb schöner für Concrete Homewares. Für den (australischen) Winter haben wir jetzt zwei weitere Grüntöne gestaltet: Waldgrün und Türkisfarben. Palmenblätter sind ja auch gerade beliebt und super trendig, dazu passen unsere neuen Stücke sehr gut.

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by andy: Wie du eben angesprochen hattest, liegen Marble-Optik und Beton ebenfalls voll im Trend…

Charlotte: Absolut, Marble gehört nach wie vor zu unseren Bestsellern. Ich glaube, das Schöne daran ist eben, dass es immer so einzigartig ist. Jedes Stück ist ein Unikat und gerade bei unseren Marktständen beobachten wir, wie sehr sorgsam ausgewählt wird, welches Stück einem am besten gefällt und daheim einziehen darf. Und natürlich ist das Beton-Marble günstiger als das echter Marmor… (lacht)

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Außerdem passiert hier gerade ein Imagewechsel: Beton hatte bisher diesen sehr rohen Charakter, gehört aber mittlerweile nicht mehr nur auf den Boden. Momentan tun sich komplett neue Welten auf: Beton hat neue Zusatzstoffe, welche wiederrum neue Formen und Optionen ermöglichen. Ich glaube, dass Technik auch einen großen Anteil daran hat. Beton hat dieses staubige, rohe, öde Image etwas verloren. Bei unseren Produkten sieht man das ja sehr gut, dass die Oberfläche mittlerweile total glatt und ansehnlich ist. Es eröffnen sich neue Welten von Beton!

by andy: Wir lieben euer Produkt ja bereits. Was ist das Besondere und Innovative an Concrete Homewares?

Charlotte: Wir mischen Oxide bei, welche dann für die lebendigen Farben und die glatten Oberflächen sorgen. Wir machen Beton-Produkte, die nicht mehr nach Beton aussehen, aber eben Beton sind. Mit der richtigen Versiegelung bearbeitet sind sie super pflegeleicht. Man kann auch Glas mit reinmischen, das sorgt dann für einen schönen Farbeffekt. Und die modernen Formen unserer Produkte gehören auch zum Besonderen.

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by andy: Michelle hat euch ja Anfang des Jahres in Sydney getroffen. Was hat sich seit Januar verändert?

Charlotte: Abgesehen von dem Sprung in die Selbstständigkeit ist es spannend, den Markt zu beobachten: Es tauchen derzeit immer mehr Leute auf, die sich mit Beton beschäftigen. Alleine in den letzten paar Monaten sind viele Menschen auf den Trend-Zug aufgesprungen, es gibt sogar wunderschönen Schmuck aus Beton!

by andy: Auf was können wir uns ins Zukunft freuen – gibt es einen Hinweis auf weitere Pläne…?

Charlotte: Wir werden auch bald eine Schmuckkollektion rausbringen, das wird spannend! Wir werden es wohl bei der Betonfarbe lassen, aber auch verschiedene Grüntöne. Mit Glas in der Mischung wollen wir für Hingucker sorgen! Also seid gespannt. (lacht)

Unsere Produkte sind zwar Benutzungsobjekte, wie zum Beispiel Obstschalen, aber essen wird man von ihnen auch in Zukunft nicht können – also so etwas wie Suppen oder warme Gerichte und generell warme und kalte Getränke sollten nicht mit ihnen in Kontakt gebracht werden. Das zerstört die natürliche Versiegelung. Aber Salz und Pfeffer kann man darin lagern oder Obst auf den Schalen. Das geht problemlos.

by andy: Dass wir seit dem Besuch bei euch begeistert von Concrete Homewares sind, wisst ihr ja. Was waren bisherige Feedbacks von anderen?

Charlotte: Leute lieben Beton oder eben nicht – das ist ganz spannend, weil man das Menschen auf den Märkten sofort ansieht. Ein ca. 17-jähriges Mädchen ist zum Beispiel an unserem Stand total begeistert auf uns zugelaufen und deren Mutter las nur „Beton“ und meinte: „Schatz, für Beton geben wir aber kein Geld aus“ und zog sie weiter.

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Es wurde aber auch schon nach Spezialanfertigungen gefragt, das war auch schönes Feedback. Manchen Menschen ist unser „zarter“ Look nicht rough genug, nicht genug „Beton“ – das ist auch spannend.

Aber es gibt meist tolles Feedback!

by andy: Charlotte, lieben Dank für das tolle Interview! Wir wünschen dir ganz viel Erfolg!

Charlotte: Danke euch! Es hat Spaß gemacht!